Liebe Schwestern und Brüder,

das heutige Wort zum Sonntag behandelt ein aktuelles und ein sehr interessantes Thema in der heutigen modernen Zeit und es betrifft diejenigen, die in der Kirche durch das Sakrament der Ehe den Bund mit Gott eingehen.

„Da kamen einige Pharisäer zu ihm. Sie wollten ihm auch diesmal eine Falle stellen, als sie ihn fragten: Wie stehst du zur Ehescheidung? Darf sich ein Mann von seiner Frau scheiden lassen? Jesus antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen“. Mk 10, 2-4.

Jesus erkannte die böse Absicht der Pharisäer und gab ihnen eine präzise Antwort. „Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben“. Damit will Jesus sagen, dass sie den Ruf und das Gebot Gottes nicht hören, weil ihre Werke böse sind und ihr Leben sündhaft. Gottes Schöpferwille steht an erster Stelle.

Dass der Mensch die Freiheit missbrauchte, die ihm Gott gab, als er ihn nach seinem Abbild schuf, das ist für Jesus der eigentliche Grund, dass Mose einige Gesetze einführen musste.

Aber Jesus wusste auch, wie schwierig und problematisch eine Ehe sein kann, er wusste, dass Beziehungen zerbrechen und Ehen kaputtgehen können, er urteilt nicht, er verdammt nicht, sondern Jesus schafft Klarheit.

Am Anfang der Schöpfung hat Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen. „Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“. Mk 10, 6-9.

Durch die Liebe Gottes wird der Mensch aus seiner Einsamkeit herausgeholt und es wird ein Gegenüber geschaffen, sie werden verbunden und leben in Einheit. Die Ehe ist der Bund, bei dem zwei unterschiedliche Personen: nämlich Mann und Frau, vereint werden zu einer Einheit. Wer sich aber scheiden lässt, wiederspricht Gott.

Der Schlüssel zur Einheit in der Ehe und den treuen Bund zu Gott und zum Partner ist, dass man nicht hartherzig sein soll.

Es geht um den guten Umgang miteinander, um den Willen Gottes. Die Liebe Gottes zu uns ist die Basis für unsere Beziehung, das beste Medizin gegen die immer wieder drohende Herzverhärtung. Auch der Apostel Paulus sagt im Korinther Brief: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter Ihnen“. Korinther 1, 13

Lebt euer Leben in Glauben und Hoffnung untereinander und lebt in Liebe zueinander.

Selig, die nicht trennen, was Gott verbunden hat, und zur Vollendung gelangen im Reich des Vaters. Amen.
Pfarrer Hratsch Biliciyan