ARMENIEN
Armenien oder Hayastan, wie die Einheimischen das Land nennen,
– seit mehr als 1700 Jahren der älteste christliche Staat der Welt – besitzt ein reiches Kulturerbe mit hunderten von mittelalterlichen Kirchen und Klöstern, wunderschöne Landschaften mit Wäldern, Hochebenen und schneebedeckten Bergen
und eine sehr aktive Gegenwart. Erfahren Sie hier mehr über das Land am Fuße des biblischen Ararats.
Reiseland
Mit einer großen Vielfalt an Naturschätzen und kulturellen Stätten überrascht das kleine Land seine Gäste. Am Scheidepunkt zwischen Ost und West zählt das armenische Volk zu einer der ältesten ethnischen Gruppen der Welt und blickt auf eine lange, bewegte Geschichte zurück. Viele historisch bedeutsame Sehenswürdigkeiten und religiöse Stätten sind heute noch zu besichtigen. Eingebettet in die abwechslungsreiche Landschaft Armeniens bietet sich Reisenden von hier manch unvergesslicher Blick über bewaldete Berghänge, blaugrüne Seen oder sandige Steppen.
Das Land am Fuße des Ararats
Die heutige Republik Armenien besteht nur aus einem Teil des alten Armeniens, welches sich von südlich des kleinen Kaukasus durch das Hochland Armeniens bis zu den Bergen von Tavros erstreckte. Sein Staatsgebiet ist heute mit einer Fläche von 29.800 km² etwa genauso groß wie das Bundesland Brandenburg. Im Osten grenzt das Binnenland an Aserbaidschan, im Südwesten an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan, unterbrochen von einer 35 km langen gemeinsamen Grenze mit dem Iran. Westliche und nördliche Nachbarstaaten sind die Türkei und Georgien.
Die armenische Folklore bewahrt einige Mythen vom Ursprung des armenischen Volkes. Einer von ihnen erzählt von dem Helden Hayk, dessen Name wie der der Armenier ist, sowie über die Tatsache, dass die Armenier sich „Armenier“ nannten und ihr Land „Hayk“ oder „Hayastan“ (Armenien) bezeichneten. Der Historiker des 5. Jh. Movses Khorenatsi beschreibt recht detailliert auch die Heldentaten von Aram, dessen Ruhm sich weit über die Grenze seines Landes verbreitete. Die benachbarten Völker nannten diese Leute nach ihm „Armener“ oder „Armeniers“. Die Archäologie Armeniens zählt zu der Vorgeschichte des Ašelyan-Gebietes, vor etwa 500.000 Jahren, als die Menschen mit Jagen und Sammeln durch das Leben gingen und auf der Suche nach Weiden ihren Herden folgten. Die erste Periode des Wohlstandes bei den Bewohnern des armenischen Hochlandes war im 3. Jh. v. Chr. Jene Menschen zählte man zu den alten Armeniern, die Bronze und das Rad entdeckt hatten und Trauben anbauten. Die ersten schriftlichen Memorien über die armenischen Bewohner sind die Hieroglyphen des Königreichs, die im Jahre 1388-1347 v. Chr. in Kleinasien graviert wurden. Die früheste gefundene Inschrift, die das armenische Land betrifft, wurde im Jahre 1114 v. Chr. von den Assyrern graviert, wo man die Vereinigung der Könige von der zentralen Region Armeniens beschrieb, genannt auch das „Nairi Volk“.
Eines der wichtigsten Ereignisse in der armenischen Geschichte ist die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion gewesen. Mit der Einführung der neuen Religion begründete Armenien seine einzigartige christliche Lebensweise und wurde somit ein Teil der westlichen Welt. Der Heilige Gregor-der Erleuchter taufte Trdat III. als Christen, der im Jahre 301 das Christentum als Staatsreligion verkündete. Somit wurde Armenien das erste Land, welches das Christentum offiziell als Staatsreligion anerkannte.
Dies ist die Verkündigung von Konstantin dem Kaiser, 12 Jahre vor der Charta von Milan: durch dies wurde die Toleranz über die christlichen Einwohner im römischen Kaiserreich verkündet.
Später wurde die Reihe der Heiligen dazugezählt: Gregor der Erleuchter, der als erster Katholikos der neuen armenischen Landeskirche gewählt wurde. Für das verstreute armenische Volk wurde die Schaffung des armenischen Alphabets im Jahre 405 ein besonderer Faktor. Der Wissenschaftler und Geistliche Mesrop Maschtots erschuf das armenische Alphabet mit 36 Buchstaben (3 Buchstaben wurden später hinzugefügt), was Armenien aus sprachwissenschaftlicher und geistlicher Sicht im Vergleich zu den umliegenden Ländern sehr besonders macht. Das Alphabet, in denen viele spezielle Konsonanten vorhanden sind, ist seit 1600 Jahren unverändert geblieben.
Armenien wird oft als ein Freilichtmuseum bezeichnet. Die Touristen finden auf dem gesamten Territorium Armeniens etwa 4000 historische Denkmäler, die die Weltgeschichte der unterschiedlichen Epochen umfassen, von der vorgeschichtlichen bis zu hellenistischen Zeit, und von der frühchristlichen Zeit bis zum Mittelalter. Es gibt allein in Jerewan mehr als 40 Kunstmuseen und Galerien. Vielleicht besuchen auch Sie einmal das Land am Fuße Ararats.
Das Land am Fuße des Ararats
Die heutige Republik Armenien besteht nur aus einem Teil des alten Armeniens, das sich von südlich des kleinen Kaukasus, durch das Hochland Armenien bis zu den Bergen von Tavros erstreckte. Sein Staatsgebiet ist heute mit einer Fläche von 29.800 km² etwa genauso groß wie das Bundesland Brandenburg. Im Osten grenzt das Binnenland an Aserbaidschan, im Südwesten an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan, unterbrochen von einer 35 km langen gemeinsamen Grenze mit Iran. Westliche und nördliche Nachbarstaaten sind die Türkei und Georgien.
Die armenische Folklore bewahrt einige Mythen über den Ursprung des armenischen Volkes. Einer von ihnen erzählt von dem Helden Hayk, desen Name wie der der Armenier ist, sowie von der Tatsache, dass die Armenier sich „Armenier“ nannten und ihr Land „Hayk“ oder „Hayastan“ (Armenien) bezeichneten. Der Historiker des 5. Jh. Movses Khorenatsi beschrieb recht detailliert die Heldentaten von Aram, dessen Ruhm sich weit über die Grenzen seines Landes verbreitete. Die benachbarten Völker nannten diese Leute nach ihm „Armener“ oder „Armenier“. Die Archäologie Armeniens zählt zu der Vorgeschichte des Ašelyan-Gebietes, vor etwa 500.000 Jahren, als die Menschen mit Jagen und Sammeln durch das Leben gingen und auf der Suche nach Weiden ihren Herden folgten. Die erste Periode des Wohlstandes bei den Bewohnern des armenischen Hochlandes war im 3. Jh. v. Chr. Jene Menschen zählte man zu den alten Armeniern, die Bronze und das Rad entdeckt hatten und Trauben anbauten. Die ersten schriftlichen Memorien über die armenischen Bewohner sind die Hieroglyphen des Königreichs, die im Jahre 1388-1347 v. Chr. in Kleinasien graviert wurden. Die früheste gefundene Inschrift, die das armenische Land betrifft, wurde im Jahre 1114 v. Chr. von den Assyrern graviert, die die Vereinigung der Könige der zentralen Region Armeniens beschreibt, genannt auch das „Nairi-Volk“.
Eines der wichtigsten Ereignisse in der armenischen Geschichte ist die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion gewesen. Mit der Einführung der neuen Religion begründete Armenien seine einzigartige christliche Lebensweise und wurde somit ein Teil der westlichen Welt. Der “Heilige Gregor-der Erleuchter“ taufte Trdat III. als Christ, der im Jahre 301 das Christentum als Staatsreligion verkündete. Somit wurde Armenien das erste Land, das das Christentum offiziell als Staatsreligion anerkannt hat.
Dies ist die Verkündigung von Konstantin dem Kaiser, 12 Jahre vor der Charta von Milan: durch dies wurde die Toleranz über die christlichen Einwohner im römischen Kaiserreich verkündet.
Später wurde zu der Reihe der Heiligen Gregor der Erleuchter dazugezählt, der als erster Katholikos der neuen armenischen Landeskirche gewählt wurde. Für das verstreute armenische Volk wurde die Schaffung des armenischen Alphabets im Jahre 405 ein besonderer Faktor. Der Wissenschaftler und Geistlicher Mesrop Maschtoz erschuf das armenische Alphabet mit 36 Buchstaben (3 Buchstaben wurden später hinzugefügt), was Armenien aus sprachwissenschaftlicher und geistlicher Sicht im Vergleich zu den umliegenden Ländern sehr besonders macht. Das Alphabet, in denen viele spezielle Konsonanten vorhanden sind, ist seit 1.600 Jahren unverändert geblieben.
Armenien wird oft als ein Freilichtmuseum bezeichnet. Die Touristen finden auf dem gesamten Territorium Armeniens etwa 4.000 historische Denkmäler, die die Weltgeschichten der unterschiedlichen Epochen umfassen, von der vorgeschichtlichen bis zu hellenistischen Zeit und von der frühchristlichen Zeit bis zum Mittelalter. Es gibt allein in Jerewan mehr als 40 Kunstmuseen und Galerien. Vielleicht besuchen auch Sie das Land am Fuße Ararats.
Die Geschichte in Stichwörtern
Armenien ist eine junge Republik mit einer Jahrtausende alten Geschichte. Wir haben für Sie Stichwörter und kurze Texte vorbereitet und laden Sie dazu ein Einblicke in die reiche Geschichte des Landes von Urartu bis zu der heutigen Republik Armenien zu gewinnen.
Die heutige Republik Armenien besteht nur aus einem Teil des alten Armeniens, das sich von südlich des kleinen Kaukasus, durch das Hochland Armenien bis zu den Bergen von Tavros erstreckte.
Die häufigen Erdbeben erinnern uns bis heute daran, dass die Region, die zwischen dem asiatischen und afrikanischen Kontinent liegt, geologisch in der Nähe eines großen Risses befindet. Das Hochland Armeniens erhebt sich unmittelbar über dem nahe gelegenen Gebiet. Die Geographie hat in der armenischen Geschichte und Kultur zweifellos eine entscheidende Rolle gespielt. Durch das geformte Bindeglied zwischen Asien und Europa und durch die auftretende, fundamentale Hauptverkehrslinie für Handel schien es so, dass es Armenien nicht bestimmt ist gegen die Katastrophen zu kämpfen. Das Land, das durch seinen beträchtlichen Reichtum und Importe gekennzeichnet ist, nahm eine strategische Position in der Region ein, als Zankapfel für den Eintritt vieler „Supermächte“. Über Jahrhunderte hinweg waren die Armenier in ständigem Kampf mit den Eindringlingen und Eroberern – Assyrer, Römer, Byzantiner, Parther, Araber und Türken -, die von Zeit zu Zeit ständige Kriege führten, um das Land zu erobern, wenn auch nicht ohne hartnäckigen Widerstand. Während dieser stürmischen Jahrhunderte haben die Armenier trotz allem ihre historische Identität und ihr nationales Erbe erfolgreich beibehalten. Trotz solcher Katastrophen gelang es den Armeniern grundsätzlich, die nationale Selbstverwaltung zu bewahren. Die Geschichte hat die Formung der vielfältigen und einzigartigen Kultur begünstigt, die durch soziale, intellektuelle und religiöse Faktoren begründet ist.
Die armenische Folklore bewahrt einige Mythen über den Ursprung des armenischen Volkes. Einer von ihnen erzählt von dem Helden Hayk, dessen Name wie der der Armenier ist, sowie über die Tatsache, dass die Armenier sich „Armenier“ nannten und ihr Land „Hayk“ oder „Hayastan“ (Armenien) bezeichneten. Der Historiker des 5. Jh. Movses Khorenatsi schrieb recht detailliert über die Heldentaten von Aram, dessen Ruhm sich weit über die Grenzen seines Landes verbreitete. Die benachbarten Völker nannten diese Leute nach ihm „Armener“ oder „Armenier“. Die Archäologie Armeniens zählt zu der Vorgeschichte des Ašelyan-Gebietes, vor etwa 500.000 Jahren, als die Menschen mit Jagen und Sammeln durch das Leben gingen und auf der Suche nach Weiden ihren Herden folgten. Die erste Periode des Wohlstandes bei den Bewohnern des armenischen Hochlandes war im 3. Jh. v. Chr. Jene Menschen zählte man zu den alten Armeniern, die Bronze und das Rad entdeckt hatten und Trauben anbauten. Die ersten schriftlichen Memorien über die armenischen Bewohner sind die Hieroglyphen des Königreichs, die im Jahre 1388-1347 v. Chr. in Kleinasien graviert wurden. Die früheste gefundene Inschrift, die das armenische Land betrifft, wurde im Jahre 1114 v. Chr. von den Assyrern graviert, die die Vereinigung der Könige der zentralen Region Armeniens beschrieb, genannt auch das „Nairi Volk“.
Im 9. Jh. v. Chr. wuchs die Konföderation der einheimischen Stämme und wurde zu dem einheitlichen Staat von Urartu. Dieser entwickelte sich sehr rasch und wurde zu einem der stärksten Staaten im Nahen Osten, und zu einem gefährlichen Gegner für die Assyrer und deren Hegemonie in der Region. Die Urartäer produzierten und exportierten Waren aus Keramik, Stein und Metall, bauten Burgen, Klöster, Paläste und andere große öffentliche Bauten. Eine ihrer Kanalbewässerungen wird bis heute in Jerewan genutzt, in der Hauptstadt von Armenien, wo noch die antike urartäische Festung von Erebuni steht.
Urartu wurde im 6. Jh. von Medien (Marastan) annektiert, aber nach kurzer Dauer wurden die Meder (Marastaner) durch die Perser erobert und von „Kyros dem Großen“ verdrängt. Vom 6. bis 4. Jh. v. Chr. war Armenien unter persischer Herrschaft. Die Kultur und die zoroastrische Religion hatte einen großen Einfluss auf das geistliche Leben der Armenier, denn zoroastrische Besonderheiten wurden in den polytheistischen und geistlichen Glauben eingeführt. Als Armenien unter persischer Herrschaft stand, teilte es sich in Satrapiestaaten auf, von denen jeder seinen lokalen Satrapenführer besaß, die von persischen Beamten beaufsichtigt wurden. Die Armenier zahlten den Persern hohe Gebühren, die parallel Steuer einziehend das Eigentum der Armenier ständig beschlagnahmten. Von der regierenden Satrapen-Königsfamilie der Ervandunier wurde das Land etwa 200 Jahre lang beherrscht, bis die Griechen nach Westasien eindrangen.
Nach der Erklärung der Herrschaft von „Alexander dem Großen“ (dem Makedonier) im persischen Kaiserreich, im Jahre 331 v. Chr., ernannten die Griechen neue Satrapen, um Armenien durch Ervandunier Mihran verwalten zu können. Im griechischen Kaiserreich, das sich durch ganz Asien und Europa erstreckte, wuchsen die Städte rasch an, in denen die hellenistische Architektur, Religion und Philosophie verbreitet wurde. Die griechischen Einflüsse waren sogar in der armenischen Kultur bemerkbar.
Aufhaltend in China, Indien und Zentralasien, die mit der Mittelmeer-Handelsroute verbunden waren, blühten die Städte im Zentrum dank des wirtschaftlichen Handelns auf. Die griechischen Einflüsse waren auch in der armenischen Fassung der zoroastrischen Erfindungsarbeit bemerkbar, mit religiösen Besonderheiten im persönlichen Glauben. Nach dem plötzlichen Tod von „Alexander dem Großen“ (dem Makedonier) im Jahre 323 v. Chr. führten die Teilung des Kaiserreiches und der Krieg zwischen dessen Generälen zur Gründung von drei griechischen Reichen. Trotz des Drucks durch die Seleukiden-Monarchie, sicherte sich eines der drei Reiche, das Ervanduni-Reich, die Kontrolle über das größte von den drei griechischen Reichen, indem Armenien selbst in Großarmenien, Kleinarmenien und Tsopk aufgeteilt wurde.
Die Herrschaft von den Seleukiden über Armenien endete schließlich, als im 2. Jh. v. Chr. der ansässige General Artasches sich zum König von Großarmenien ausrief und ein neues Reich gründete. Artasches erweiterte sein Gebiet, setzte Grenzen des Landes fest und vereinigte das armenische Volk. Armenien erreichte seinen Höhepunkt seiner Macht während der Herrschaftszeit von Tigran II. (der Große, um 95 bis 55 v. Chr.), der sich selbst „König der Könige“ nannte. In der Regierungszeit von Tigran II. nahmen die militärischen Kräfte und politischen Einflüsse zu. Laut dem griechischen Geschichtsschreiber Plutarch sagte der römische Feldherr Lukulus über diesen König Folgendes: „In Armenien herrscht Tigran, umgeben von der Macht, der Asien von den Parthern zurückeroberte, der die griechischen Kolonisatoren Richtung Marastan vertrieb, der Syrien und Palästina zur Errungenschaft nahm und diese von den Seleukiden trennte.“ Und der römische Redner und Politiker Ciceron schrieb über Tigran den Großen Folgendes: „Er hat Rom gezwungen, vor der Macht seiner Streitkräfte zu zittern.“ Die Grenzen von Armenien erstreckten sich vom Kaspischen Meer bis zum Mittelmeer.
Nach den Siegen von Tigran dem Großen kam die Periode seines Niederganges ab dem Jahre 66. v. Chr. Sein Sohn Artavasd II. herrschte 20 Jahre in Großarmenien, bis Antonio und Kleopatra ihn gefesselt nach Ägypten brachten. Artavasd weigerte sich, Kleopatra Königin zu nennen und wurde geköpft. Im neuen Reich der Arsakiden kam der parthische Zweig der Arsakiden im Jahre 64 v. Chr an die Macht, und das ganze Land wurde bald zu einer Pufferzone, wo sie für Hegemonie gegen die Römer und Parthern kämpften.
Eines der wichtigsten Ereignisse in der armenischen Geschichte ist die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion gewesen. Mit der Einführung der neuen Religion begründete Armenien seine einzigartige christliche Lebensweise und wurde somit ein Teil der westlichen Welt. Der “heilige Gregor-der Erleuchter“ taufte Trdat III. als Christ, der im Jahre 301 das Christentum als Staatsreligion verkündete. Somit wurde Armenien das erste Land, das das Christentum offiziell als Staatsreligion anerkannt hat.
Dies ist die Verkündigung von Konstantin dem Kaiser,12 Jahre vor der Charta von Milan: durch dies wurde die Toleranz über die christlichen Einwohner im römischen Kaiserreich verkündet.
Später wurde zur Reihe der Heiligen dazugezählt „Gregor der Erleuchter“, der als erster Katholikos der neuen armenischen Landeskirche gewählt wurde. Für das verstreute armenische Volk wurde die Schaffung des armenischen Alphabets im Jahre 405 ein besonderer Faktor. Der Wissenschaftler und Geistliche Mesrop Maschtots erschuf das armenische Alphabet mit 36 Buchstaben (3 Buchstaben wurden später hinzugefügt), was Armenien aus sprachwissenschaftlicher und geistlicher Sicht im Vergleich zu den umliegenden Ländern sehr besonders macht. Das Alphabet, in dem viele spezielle Konsonanten vorhanden sind, ist seit 1600 Jahren unverändert geblieben.
Die Einführung des christlichen Glaubens brachte politische Schwierigkeiten mit sich und verursachte schwere Alarmsignale im benachbarten Persien. Die von den Sassaniden beherrschten Perser haben die innere Schwäche Armeniens ausgenutzt und begannen eine Kampagne, um das Christentum zu beseitigen und dieses mit Zoroastrismus zu ersetzen. Vor den allgemeinen Gefahren vereinten sich Fürsten, Palastbesitzer und das armenische Volk. Unter der Führung von Oberbefehlshaber Vardan Mamikonyan kämpfte man heldenhaft gegen die Perser 451 im Avarayr-Feld. Die Perser hatten zahlenmäßig große Vorteile und besiegten die Armenier: Vardan Mamikonyan und viele andere Tapfere kamen auf dem Schlachtfeld ums Leben. Nach der Niederlage in der Schlacht von Avarayr folgte ein Guerillakrieg in den Bergregionen. Aus der Dynastie von Vardan Mamikonyan führte dann Vahan den nationalen Kampf an, aus dem ein Sieg der Armenier im Jahre 484 in der Schlacht von Nvarsaki resultierte, durch den die Freiheit des Glaubens wiederhergestellt wurde und Armenien eine gewisse Unabhängigkeit erhielt.
Im 7. Jh. stürmten die Araber das Land Armenien und eroberten es. Seit dem 9. Jh. begann die Ära der Unabhängigkeit in Armenien, wo das mächtige Reich der Bagratiden seine politische Macht aufrechthielt. Die Wiederherstellung des internationalen Handels führte zum Wohlstand und zur Wiedergeburt der künstlerischen und literarischen Tätigkeit. Die Einwohnerzahl der Hauptstadt Ani betrug 100.000, mehr als in jeder anderen europäischen Hauptstadt. Das religiöse Leben blühte auf, und Ani wurde als „Stadt der tausend und einer Kirche“ bekannt. In Mitte des 11. Jh. wurde ein Großteil Armeniens von Byzanz besetzt.
Der Fall des Königreiches der Bagratiden endete mit dem Kriegszug der neuen Eindringlinge, der Seldschuk-Türken in Mittelasien. Wegen des geringen Widerstands und der byzantinischen Schwäche verbreiteten sich die Seldschuk-Türken in Kleinasien, sowie auch im armenischen Hochland. Diese Invasion zwang zahlreiche Armenier, sich in Richtung Süden zu bewegen, in die Tavros-Berge nahe des Mittelmeeres, wo im Jahre 1080 durch Ruben (das Reich der Rubeniden) das armenische Königreich von Kilikien gegründet wurde. Die engen Beziehungen mit den Kreuzrittern und Europa führten zu einer Verbreitung westlich-europäischen Gedankenguts und zur Ausprägung einer feudalen Gesellschaft. Das kilikische Armenien wurde zu einem Land der Barone, Ritter und Bauern. Die Richter von Kilikien trugen europäische Kleider. Neben der armenischen Sprache wurden ebenso Latein und Französisch gesprochen, die gemeinsam genutzt wurde. Die Ära Kilikiens gilt als das erleuchtende Goldene Zeitalter, das für seinen Reichtum an Ornamenten berühmt ist und für den großen Einfluss der westlichen Miniatur. Die geografische Lage von Kilikien an der Küste des Mittelmeers gab den dortigen Armeniern Gelegenheit, sich am internationalen Handel mit Westasien und Europa zu beteiligen. Fast 300 Jahre lang blühte das armenische Königreich von Kilikien, jedoch wurde es im Jahre 1375 an ägyptische Mamluken übergeben. Der letzte Monarch von Kilikien, der König Leon VI. starb in der französischen Stadt Calais im Jahre 1393, und seine Asche wurde in Saint-Denis (nahe Paris) im Mausoleum der Könige von Frankreich beigesetzt.
In der damaligen Zeit, als die Armenier ihre Blütezeit im Königreich von Kilikien erlebten, unterwarfen sich die in Ostarmenien lebenden Armenier den mongolischen Eindringlingen. Später, im 16. und 17. Jahrhundert, war Armenien zwischen der Osmanischen Türkei und Sefyan-Persien aufgeteilt. Nach der Eroberung des armenischen Hochlandes verloren die Armenier die Möglichkeit eines unabhängigen politischen Lebens. Der Persische König (Schah) Abbas I. führte eine komplette Deportationspolitik gegen die Einwohner der armenischen Region, damit der Weg des Vormarsches ins Osmanische Reich durch Wüstengebiete geschaffen wird und eine Klasse für erfahrene Händler und Handwerker in die neue Hauptstadt Isfahan führt. In der armenischen Gemeinde Isfahans, eines Vororts von Neu-Julfa, genießt der König Abbas I. die Schirmherrschaft und wird zu einer der Gründer der wirtschaftlichen Säulen vom persischen Sefyan. Die Perser regierten Ostarmenien bis 1828 bis es zu einer Vereinigung mit Russland kam. Während dieser Zeit befand sich das historische Armenien im größten Teil unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches.
Die unter der Herrschaft der Osmanen lebenden Armenier litten unter Diskriminierung, hohen Steuerlasten und bewaffneten Angriffen gegen sie im 19. Jh., die mit Erlaubnis der zentralen und lokalen Behörden organisiert und durchgeführt wurden. Für einen christlichen Armenier wurde im Falle einer Ungerechtigkeit kein rechtlicher Schutz gewährt. Dafür wurden sie mit Steuern in unerträglichen Ausmaße belegt, und es wurde den Armeniern verboten Waffen zu besitzen, – in einem Land, wo die Tötung von Nicht-Mohammedanern oft ungestraft blieb. Armenier hatten auch kein Recht, Aussage vor Gericht in ihrem eigenen Namen zu geben. Nach dem Ende des 19. Jh. verdampfte sich bald die Hoffnung der Armenier, dass die Jungtürken an die Macht kommen, und dies im Jahr 1908 bessere Zeiten mit sich bringen könnte. Bei einem weiteren, im Jahre 1909 im Frühling folgenden Blutvergießen in Adana, kam es nach hartnäckigen Widerstand dazu, dass 30000 Armenier getötet wurden. Der erste Weltkrieg schaffte eine gute Möglichkeit für die Regierung der Jungtürken im Osmanischen Reich, das „Problem der Armenier“ zu lösen. Im Jahre 1915 nahm ein geheimes militärisches Kommando viele Armenier fest und vernichtete mit einem Schlag die wichtigsten Köpfe der armenischen Gemeinden. Armenischen Männer, die in der osmanischen Armee dienten, wurden voneinander getrennt, entwaffnet und brutal ermordet. Die Regierung von Istanbul hat die gesamte armenische Bevölkerung deportiert. Die Armenier wurden aus den Städten und Dörfern nach Syrien, Mesopotamien und in die arabischen Wüsten getrieben. Während der gewalttätigen Deportation und der „Umsiedlung“ wurden viele Armenier erschlagen, umgebracht, gepfählt, lebendig begraben. Viele von ihnen wurden in Flüssen ertränkt, geköpft und verhungert gelassen. Der Völkermord wurde von unbeschreiblichen Grausamkeiten begleitet und von der Beschlagnahmung aller Immobilien und Mobilien der Armenier. In der Zeit des ersten Völkermordes im 20. Jh. kamen 1,5 Millionen Menschen ums Leben. Weitere Massaker fanden in aufeinander folgenden Wellen im Jahre 1918 in Baku, im Jahre 1920 in Shushi und an anderen Orten.
Die Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg und der Zusammenbruch des Russischen Kaiserreiches gaben den Armeniern die Möglichkeit ihre Unabhängigkeit zu erklären.
Nach dem Sieg am 28. Mai des Jahres 1918 in den Schlachten von Sardarapat, Gharakilisa und Bash-Aparan gegen die Türken wurde die Republik Armenien deklariert. Die neu gegründete Republik war mit unüberwindlichen Schwierigkeiten konfrontiert: mit Kriegen, Blockaden und Flüchtlingen. Aber selbst unter diesen Bedingungen investierten die Armenier all ihre Energie in den Wiederaufbau ihres Landes und die aktuelle Lösung der Probleme. Zur gleichen Zeit hatte die Republik durch den Druck der Türken und der Bolschewiken im Jahre 1920 aufgehört zu existieren. Die sowjetische Rote Armee gelang nach Ostarmenien, und am 29. November 1920 wurde eine sowjetische Teilrepublik deklariert. Armenien wurde als Mitglied in die Transkaukasische Sozialistische Föderale Sowjetrepublik im Jahre 1922 aufgenommen, und im Jahre 1936 wurde diese ein Teil der Republiken der Sowjetunion. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. erlebt das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Leben Armeniens eine Blütezeit. Die Bereiche der Informationstechnologie und der Industrie entwickelten sich stark. In den 1980-er Jahren fanden in der Sowjetunion rasche Veränderungen statt, welche ebenso einen unvermeidlichen Einfluss auf Armenien hatten.
Im Jahr 1988 begann in Armenien eine Bewegung zur Unterstützung der Armenier von Berg-Karabach, dessen Bevölkerung für das Recht auf Selbstbestimmung kämpfte. Auf Anweisung Stalins wurden im Jahre 1921, diese hauptsächlich von Armeniern bewohnten Regionen an Aserbaidschan übergeben, – durch eine illegale Entscheidung des Kaukasusbüros der Kommunistischen Partei Russlands. Im Jahr 1988 litt Armenien wegen eines starkes Erdbebens, das das Leben von Tausenden von Menschen gekostet hat. Die Versorgungswege von der restlichen Sowjetunion, sowie aus dem Westen, wurden durch die Regierung von Aserbaidschan blockiert, das mit Hilfe der sowjetischen KGB-Spezialeinheiten gegen die Armenier von Berg-Karabach ethnische Säuberungen durchführte. Trotz dieser beiden Probleme war Armenien im politischen Bereich klar überlegen. Es führte die ersten demokratischen Wahlen in der sowjetischen Periode durch: Im Jahre 1990 gewann die Armenische Nationale Bewegung die Mehrheit der Stimmen im Parlament und bildete eine Regierung. Die Unabhängigkeit von Armenien wurde durch den Obersten Rat von Armenien am 23. August 1990 erklärt. Die Bevölkerung von Armenien stimmte in der Zeit der staatlichen Volksabstimmung mit erdrückender Mehrheit für die Unabhängigkeit, und somit entstand ein unabhängiges Armenien. Nach der Unabhängigkeit war die Wirtschaft Armeniens in einem gelähmten Zustand: die neue unabhängige Republik war gezwungen der Aggression von Aserbaidschan und der Blockade durch die Türkei zu widerstehen. Gleichzeitig musste Schutz für die 400.000 Vertriebenen aus Aserbaidschan geboten werden, wie auch die Armenier von Artsakh vor ethnischen Säuberungen bewahrt werden, während groß angelegte militärische Handlungen seitens der aserbaidschanischen Politik drohten. Durch die Hilfe Armeniens und der Diaspora gelang es den Armeniern von Artsakh, den Krieg zu gewinnen, eine Sicherheitszone rund um Berg-Karabach zu schaffen und Aserbaidschan zu zwingen, einen Waffenstillstand zu unterzeichnen. Die friedliche Beilegung des Berg-Karabach-Problems bleibt weiterhin für Armenien eine der diplomatischen Prioritäten.
Armenien ist ein Bergland im Süden Transkaukasiens und liegt am Kreuzungspunkt von Europa und Asien. Heute nimmt Armenien eine Fläche von 29.743 km² ein. Im Norden grenzt es an Georgien, im Süden an den Iran, im Osten an Aserbaidschan und im Westen an die Türkei.
Etwa die Hälfte Armeniens ist bergig und trocken, ein Drittel nehmen die Weide- und Ackerflächen ein. 10 % des Landes besteht aus Nationalparks und staatlichen Naturschutzgebieten. Der größte Teil des Landes liegt mehr als 1.000 m über dem Meeresspiegel, und die höchste Erhebung ist der Berg Aragaz, dessen höchster Gipfel 4.096 Meter hoch ist.
Der im östlichen Teil Armeniens gelegene Sewansee ist einer der höchsten Seen der Welt.
Armenien ist ein kleines Land, seine Landesfläche ist etwa so groß wie die Belgiens oder des Bundeslandes Brandenburg. Aber auf diesem kleinen Flecken Erde verdichtet sich ein Kaleidoskop aus verschiedenen klimatischen Zonen mit schneebedeckten Berggipfeln, fruchtbaren Feldern, dichten Wäldern, türkisfarbenen Seen, trockenen Steppen, öden Halbwüsten, grünen Alpentälern und sonnengeblichenen weitläufigen steinernen Hochebenen – Feldern aus Stein.
Das Bergland Armenien ist berühmt vor allem für zwei Jahreszeiten: Den “ewigen Frühling“, mit Wildblumen bis in den August hinein, die Berghänge und Hochtäler mit blühenden Teppichen überziehen, und den „ewigen Winter“ mit schneebedeckten Gipfeln. Dieser lange Winter, vor allem im Norden, in Tsaghkadzor, ermöglicht eine herrlich zuverlässige Skisaison von November bis April, was die Jahreszeiten in Armenien prägt.
Dagegen beginnt der Frühling in der Ararat-Ebene früh: im März blühen Iris, Tulpen und Schwertlilien. Sie lieben die Feuchtigkeit des Frühjahrregens. Dank diesem erreicht die Wildblumenblüte hier dann Anfang Sommer ihren Höhepunkt. Und wenn Ende Juni in Jerewan die Kontinental-Sommerhitze ihren Einzug hält, bleibt es in den meisten Bergregionen luftig und nur mäßig heiß.
Der Herbst ist die schönste Jahreszeit in Armenien. Auf dem Markt und in Geschäften werden frisches Obst und Gemüse angeboten, es gibt Weintrauben, Granatäpfel, Brombeeren, Quitten, Nüsse und Kürbisse. September und Oktober sind angenehme Monate. Die Tage sind warm, und die Nächte sind kühl.
Wie in den meisten Bergregionen der Welt ist der Winter in Armenien kalt. Es schneit reichlich im Land – perfekt für den Wintersport. Und Zeit für die Armenier, ihre Herbstfrüchte in Form von Konfitüren, Kompotts und Eingelegtem zu genießen….
Quelle: www.eu-asien.de
Der Berg Ararat
Obwohl im äußersten Osten der Türkei gelegen und seit langem nicht mehr zu Armenien gehörend, bestimmt der Berg Ararat ganz an der Grenze mit 5.165 Metern und seinem ganzjährig schneebedeckten Gipfel vielerorts das Landschaftsbild Armeniens aus der Ferne. Bekannt ist der Vulkan bereits aus der Bibel. Laut des ersten Buch Moses ließ Noah sich hier mit seiner Arche nieder, wo er die große Flut abwartete (Bibel, 1. Mose 8,4). Traditionell gilt das Jahr 301 als Datum der Verkündung des Christentums als Staatsreligion in Armenien. Vor der Annahme des Christentums war Armenien überwiegend ein heidnisches Land.
Sewansee und das Sevankloster
Der Nationalpark Sewansee im Nordosten von Armenien liegt rund 60 Kilometer von der Hauptstadt Eriwan entfernt und wird oft auch als „Perle Armeniens“ bezeichnet. Das bis zu 82 Meter tiefe Gewässer nimmt mit seinen rund 1.256 Quadratkilometern rund 5 % der Landesfläche Armeniens ein. 28 Quellen und Flüsse münden in den See, der mit seiner Lage rund 2.000 Meter über dem Meeresspiegel einer der höchstgelegenen Seen der Welt ist. Auf einer Halbinsel im Norden des Sees liegt das 874 n. Chr. gegründete Sevan Kloster. Archäologische Ausgrabungen in der Region förderten jedoch Festungen, Friedhöfe und Gebäuderuinen zutage, die bis in das frühe dritte Jahrtausend vor Christus zurückgehen.
Mit dem Dilijan, dem Khosrov und Shikahogh finden Urlauber in Armenien drei weitere Nationalparks. Dilijan, auch „Armenische Schweiz“ genannt, ist eine bewaldete, hügelige Gegend in der Tavushregion, die sich bis zum Getik-Fluss zieht. Khosrov im Südosten von Eriwan liegt am Fuße des Vulkans Gegham und war lange Zeit ein bevorzugtes Jagdgebiet wohlhabender Armenier. Mehr als 1.800 Pflanzenarten sorgen unter andrem auch für stetigen Zuwachs im örtlichen Tierreich. Auskünfte erhalten Besucher durch ein Informationszentrum des WWF’s am Eingang des Parks. Im schwülen Süden, nahe der iranischen Grenze liegt außerdem das von Wäldern durchzogene Naturschutzgebiet Shikahogh.
Kirchen und Klöster
Das alte Kloster Khor Virap in der Ararat-Region liegt in atemberaubender Umgebung und bietet einen unvergesslichen Blick auf den schneebedeckten Berg in der Ferne. Der Legende nach, ließ König Trdat III. Georg den Erleuchter hier 13 Jahre lang in einer Höhle einsperren, um seinen christlichen Glauben zu brechen. Da die Folter Gregor nicht beugen konnte und er den König von einer als unheilbar angesehenen Krankheit heilte, ließ sich Trdat III. im Jahre 301 selbst taufen und verfügte, dass die Armenier als erstes Volk in der Geschichte das Christentum als Staatsreligion annahmen.Als eines der ersten christlichen Völker der Welt überhaupt bauten die Armenier über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche Kirchen und Klöster. Die Etschmiadsin-Kathedrale ist eine der ältesten Kirchen der christlichen Welt. Sie wurde im Jahr 303 an der Stelle eines heidnischen Tempels gebaut und gilt als das religiöse Zentrum des armenischen Volkes. Der Erbauungsort wurde einer Legende nach aufgrund einer Vision gewählt, in der Christus vom Himmel herabstieg und mit einem goldenen Hammer auf die Erde schlug. Heute gehört die Stätte zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Das Tatev-Kloster in der Region Syunik war einst ein wichtiges kulturelles Zentrum und Treffpunkt und beherbergte neben armenischen Mönchen auch Philosophen, Musiker, Kalligraphen und Maler. In der Gegend um Kotayk erwartet den Besucher das Geghard-Kloster aus dem 8. Jahrhundert. Es wurde in den Stein des umliegenden Hanges geschlagen und beherbergte ursprünglich die christliche Reliquie der „Heiligen Lanze“, nach der das Kloster benannt wurde. Eines der bemerkenswertesten Bauwerke Armeniens ist auch das kürzlich renovierte Noravank-Kloster. Es liegt eingebettet im gleichnamigen Canyon und ist umgeben von dessen leuchtend roten Steinen.
Khachkars
Das wahre Symbol der Armenier sind die tausende, über das gesamte Land verbreitete Steinkreuze, die Khachkars. Meistens in der Nähe von Kirchen errichtet, findet man sie vereinzelt auch in einsamen Gegenden in der Landschaft verstreut. Jedes von Ihnen ist ein Unikat, von ihren Errichtern eigens angefertigt, um für die Erlösung der Seele zu bitten, die Errichtung einer Kirche zu feiern oder als Bitte um Schutz, Gesundheit, Glück oder Liebe. Ein Feld mit rund 900 Khachkars finden Besucher in Noraduz, westlich des Sewansees.
Archäologische Fundstätten
Der heidnische Tempel von Garni in der Gegend um Kotayk, rund 30 Kilometer von Eriwan entfernt, ist ein Beweis der einst weit verbreiteten hellenistischen Kultur in Armenien. Einst war der Tempel aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., der von einer Festung aus Gräben und Seinmauern umgeben war, eine beliebte Sommerresidenz für die jeweiligen Herrscher des Landes. Nach der Zerstörung durch die Römer 59 n. Chr. ordnete König Trdata I. an, die Festung wieder aufzubauen und um einen Sonnentempel zu erweitern. Die heutige Tempelanlage entspricht ihrem Aussehen vor rund 2.000 Jahren.Fans des Altertums erfahren an den zahlreichen archäologischen Fundstätten im Land mehr über das alte Armenien. Die Ruinen von Erebuni bilden heute das Fundament der Hauptstadt Eriwan und bezeugen, dass die Hauptstadt bereits vor 3,000 Jahren ein Zentrum des Armenischen Lebens war. Ausgrabungen förderten Teile von Palästen und Tempel zutage. Kleinere Fundstücke sind im Geschichtlichen Museum von Jerewan zu sehen.
Das alte Dorf von Khndzoresk in der Syunik-Region liegt einsam auf einem Felsplateau mit mehreren Ebenen und bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Wälder und Berge Armeniens. In der gleichen Region zeugen die 7.000 Jahre alten Überreste der Festung von Ughtasar durch Petroglyophen über die Bräuche und Kultur der Steinzeit. Im Gebiet um Armavir nahe der Stadt Echmiadzin liegen die Ruinen von Zvartnots. Das architektonische Meisterwerk wurde während eines Erdbebens im 10. Jahrhundert schwer beschädigt und erst über eintausend Jahre später wiederentdeckt.
Die Steine von Zorats, Zorats Karer, wurden ursprünglich vermutlich zu astronomischen Zwecken errichtet. Allein über 200 der Steine wiegen über 50 Tonnen und erstrecken sich auf rund 12.000 Quadratmetern in der Nähe der Stadt Sisian. Sie datieren zurück auf das zweite Jahrtausend vor Christus.
Die Ruinen der Seidenstraße
Während der Marco Polo Ära wurde Armenien durchzogen von der Seidenstraße zwischen Europa und China. Als Route nutzten vor allem Kaufleute, Händler und Entdecker die Strecke. Viele Häuser und Karawansereien entlang der Wege boten Übernachtungsmöglichkeiten an. Die Selim Karawanserei in den Bergen von Sulema, rund 2.400 Meter über dem Meeresspiegel, wurde im Jahr 1332 erbaut und ist heute eine der besterhaltenen des Landes. Ijevan im Herzen der Tavush-Region war und ist auch heute noch berühmt für seine außergewöhnliche Gastfreundschaft. Als Zentrum der Handwerkskunst ist es besonders bekannt für seine Teppiche, die heute in vielen Häusern auf der Welt zu finden sind.
Quelle: www.eu-asien.de
Seit alters her bewahrten und entwickelten die Armenier ihre Kunsttraditionen. In den verschiedenen künstlerischen Sparten wie z. B. Gravüre, Stickerei, Juwelierarbeit, Bildhauerei, Architektur und Musik drückt sich armenisches Leben aus.
Besonders ausdrucksvoll ist die armenische sakrale Architektur. Die armenischen Kirchen besitzen einen eigenen Stil, der sich im Laufe von vielen Jahrhunderten ausgebildet hat. Viele Kirchen sind mit schönen Fresken, Flachreliefs und Stifterfiguren verziert; viele von ihnen in erstaunlich gutem Zustand nach so langer Zeit…
Bemerkenswert sind die Flachreliefs und Fresken aus dem 5.-9. Jh. sowie die „narthexes“, die Kirchenvorhallen (Gavit) aus dem 13. Jh.
Eine besondere Kunstart sind die armenischen Handschriften mit wunderschönen Miniaturen. In der Antike und im Mittelalter wurden die Handschriften sorgsam gehütet, sie spielten eine grosse Rolle im Kampf des Volkes gegen geistige Versklavung und Assimilation. Im Matenadaran, dem Museum der alt-armenischen Handschiften, werden mehr als 17.500 Manuskripte aufbewahrt. Die Malerei erlebte ihre Blüte im 19.-20. Jh. und setzte die Traditionen der Freskenkunst des 8. Jh. fort. In den letzten zwei Jahrhunderten fanden Hovhannes Ayvazovski, Edgar Schahen, Hovsep Puschmann, Arshile Gorky, Carzou, Jansem, Minas Avetisyan, Martiros Saryan u. a. grosse internationale Anerkennung. Die Werke dieser und anderer modernen Künstler sind in den Gemäldegalerien von Jerewan ausgestellt.
Die Besonderheit der armenischen Musik besteht darin, dass in ihr volkstümliche, profane und sakrale Melodien eine Synthese bilden. Die armenische Volksmusik wird mit diversen einzigartigen Instrumenten gespielt, allen voran der Duduk. Dieses 2000-jährige Blasinstrument wird aus Aprikosenholz gefertigt. Inzwischen ist die Duduk-Musik in der ganzen Welt berühmt und erklingt sogar in Hollywood-Filmen. Die Filmkomponisten verwenden diese Musik in solchen Szenen, die sich auf ferne Vergangenheit und ferne Länder beziehen. Die warmen, melancholischen Töne des armenischen Duduk klingen fast heilig in religiösen Filmen, wie ,,Die Versuchung Jesu“ und ,,Die Passion Christi“ von Mel Gibson, der letzte wurde 2004 gedreht. Duduk-Sound nahm einen zentralen Platz in den Filmen ,,Gladiator“, ,,Alexander“, ,,Die Chronik von Narnia“, ,,Syriana“ und ,,München“ ein. Der berühmte armenische Musiker Djivan Gasparyan war es vor allem, der dieses uralte Instrument und seinen sehnsüchtigen, ewigen Klang auf die Bühne der Weltmusik gebracht hat.
„Scharakane“ sind liturgische Lieder, die viele Jahrhunderte zurückreichen. 300 Jahre sind seit der Zeit des Minnesängers (Aschugh) Sayat-Nova vergangen, aber der Minnesang lebt bis zum heutigen Tag. Der Lieblingskomponist der Armenier Aram Chatschaturyan stand unter dem direkten Einfluss der armenischen Volksmusik und der Musik von Sayat Nova. Von Chatschaturyan stammen zahlreiche klassische Werke, u. a. die Balette ,,Gayane“ (dazu gehört der berühmte Säbeltanz) und ,,Spartakus“. Die modernen armenischen Komponisten verbinden oft die traditionelle armenische Musik mit zeitgenössischen Elementen, schaffen ein ganz neues Genre. So erneuert sich die armenische Musik und wird doch von jeder neuen Generation der Musiker immer weiter interpretiert und damit bewahrt. Auch die armenische Diaspora hat eine Reihe hochbegabter Musiker von Weltrang hervorgebracht, wie den Chansonnier Charles Aznavour, Cher, die Gruppe ,,System Of A Down“.
Die Literatur spielte immer eine entscheidende Rolle für die Bewahrung der kulturellen Identität. Vor der Erfindung der armenischen Buchstaben wurden die Sagen und Geschichten entweder mündlich überliefert oder in Fremdsprachen aufgeschrieben. Mit der Einführung der neuen armenischen Schrift, des eigenen Alphabets, durch den Gelehrten Mesrop Maschtoz im Jahre 405 begann das Goldene Zeitalter der armenischen Literatur. Im jahrhundertelangen Kampf gegen fremde Eroberer blieb das armenische Alphabet erstaunlich unverändert, und die armenische Literatur blüht weiter.
Teppichherstellung ist eine traditionelle Kunst im Lande. Der Kaukasus und besonders Armenien werden von Wissenschaftlern und Fachleuten als die Heimat der Teppiche bezeichnet. Die Armenier sind stolz auf dieses Erbe und setzen diesen traditionellen Zweig fort. Hier sind viele spezialisierte Geschäfte zu finden, die alte und neue Teppiche anbieten. Die Knüpfkunst beschränkt sich nicht nur auf Teppiche, sondern wird auch bei der Herstellung von Kleidern und Taschen sowie im Design angewandt.
Auf Kunst- und Flohmärkten unter freiem Himmel, wie z.B. auf der Jerewaner „Vernissage“, kann man aus Holz gefertigte kleine Souvenir-Kreuzsteine (Chatschkar) finden. Im ganzen Land gibt es über 40.000 armenische Kreuzsteine, aber jeder ist, wie eine Schneeflocke, einzigartig. Die Herstellung von handgemachten Tongefässen ist eine weitere traditionelle Kunstart in Armenien. Viele Tongegenstände werden auf der „Vernissage“ angeboten.
Quelle: www.eu-asien.de
Herkunft
Armenisch (Eigenbezeichnung „Hajeren“) gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilie, weist jedoch – wie Griechisch oder Albanisch – keine nahen Verwandten in dieser Sprachfamilie auf.
Die Sprachgeschichte unterscheidet folgende Formen des Armenischen:
- Altarmenisch (auch Grabar genannt): 5 bis 11 Jh.
- Mittelarmenisch: 11. bis 17. Jh.
- Neuarmenisch (auch Aschcharabar genannt): seit dem 17. Jh. Das Neuarmenische weist – seinerseits zwei historisch und geographisch bedingte Formen auf: Ostarmenisch und Westarmenisch, die sich vor allem in der Aussprache und im Wortschatz, zum Teil auch in der Grammatik unterscheiden. Ostarmenisch ist heute die offizielle Sprache der Republik Armenien und wird auch von der armenischen Sprachgemeinschaft im Iran gesprochen. Westarmenisch, welches ursprünglich von den Armeniern im Osmanischen Reich gesprochen wurde, ist heute in der Türkei und bedingt durch den Genozid an den Armeniern von 1915, zerstreut in der ganzen Welt, im Nahen Osten, in Europa und den USA, verbreitet.
Wortschatz
Die armenische Sprache enthält recht viele Lehnwörter aus dem Griechischen und den iranischen Sprachen. Aufgrund dieses Umstandes hielt man sie lange Zeit fälschlicherweise für einen iranischen Dialekt. In der sowjetischen Zeit wurden viele Wörter auch aus dem Russischen übernommen. Seit der Unabhängigkeit Armeniens legt man wieder größeren Wert auf die Reinheit der Sprache und die Sprachkultur.
Verbreitung
Weltweit sprechen ca. 9 Millionen Menschen Armenisch. Dabei leben gegenwärtig nur ca. 3,2 Millionen Armenier in der Republik Armenien. Die Armenier haben eine sehr starke Bindung an ihre Geschichte, Religion und Sprache und pflegen ihre Muttersprache, unabhängig davon, in welches Land der Erde sie das Schicksal verschlagen hat.
Der wichtigste Garant des Fortbestehens der armenischen Sprache außerhalb der Republik Armenien ist die Familie. So kann man behaupten, dass Armenisch in praktisch allen Ländern der Welt gesprochen wird. Zu den bedeutendsten Zentren der armenischen Diaspora gehören die USA, Russland, Frankreich und die Länder des Nahen Ostens.
Die Schrift
Die armenische Schrift wurde vom gelehrten Mönch Mesrop Maschtoz Anfang des 5. Jahrhunderts geschaffen. Die Rechtsläufigkeit und die Abfolge der Laute wurden dem griechischen Alphabet entnommen, aber Schriftzeichen, die im Griechischen nicht vorhandene Laute bezeichnen, wurden von Mesrop Maschtoz neu erfunden. Ursprünglich gab es im armenischen Alphabet 36 Zeichen, im frühen Mittelalter wurden drei weitere Buchstaben hinzugefügt.
Die Grammatik
Armenisch hat ein umfangreiches Kasussystem (sieben Fälle), aber keine Genus-Unterscheidung. Die meisten alten synthetischen Verbformen wurden durch analytische Konstruktionen (mit Hilfsverb) ersetzt. Armenisch ist eine SPO-Sprache, das heißt die Wortstellung ist in der Regel Subjekt – Prädikat – Objekt, sie ist jedoch flexibel, z. B. um einen Satzteil besonders zu betonen. Den Konjunktiv gibt es nur für die Verbformen in Präsens und Präteritum. Seine Funktion ist jedoch anders als im Deutschen, man benutzt ihn prinzipiell nicht für die indirekte Rede. (Alternative Kategorien sind daher auch Optativ (Wunschform) und Desiderativ). Der unbestimmte Artikel ist im Ostarmenischen grammatikalisch nicht markiert; im Westarmenischen folgt dem Nomen ein “mə”.
Die Zahlen
Bevor Armenien das arabische Zahlsystem übernahm, wurden die Zahlen mit Hilfe der Buchstaben dargestellt. Zur Darstellung der Zahlen dienten grundsätzlich nur Großbuchstaben. Die 36 Buchstaben waren in 4 Reihen von je 9 Buchstaben geordnet. Die erste Reihe bezeichnete die Zahlen 1 bis 9, die zweite – 10 bis 90, die dritte – 100 bis 900 und die vierte – 1.000 bis 9.000. Mit den erst im Mittelalter eingeführten Buchstaben (für die Wiedergabe der Laute „O“ und „F“) wurden die Zahlen 10.000 und 20.000 bezeichnet.
Deutsch-Armenische Brücke
Deutsche Sprachwissenschaftler nehmen in der Erforschung der armenischen Sprache einen herausragenden Platz ein. Sie untersuchten die Ursprünge der armenischen Schrift (V. Gardthausen), schrieben Grammatiken des Altarmenischen (J. H. Petermann, M. Lauer), führten sprachvergleichende Studien des Armenischen durch (F. Bopp, J. N. Petermann, H. Hübschmann) und untersuchten die Stellung des Armenischen im Kreis der indogermanischen Sprachen (H. Hübschmann, Fr. Müller).